Es ist schon unterhaltend, wenn man den Verbrauchern an der Tankstelle zusieht, wie sie Minutenbruchteile zwischen der E10 Zapfsäule und der Zapfpistole für Super 95 hin- und herschwanken. Die meisten greifen nach langem Überlegen zum gewohnten Super, nur die wenigsten wagen sich an das unbekannte E10 und ihr Gesichtsausdruck verrät, dass sie dabei nicht das beste Gewissen haben.

Im Hinterkopf dürften die Gedanken insbesondere um mögliche Motorschäden, den höheren Verbrauch und den nicht wirklich fassbaren Sinn kreisen. 10% Bio (Ethanol) soll der E10 enthalten… die Rede ist von über 5% mehr Verbrauch und mögliche Schäden am Motor – irgendwie geht die Rechnung auf den ersten Blick nicht ganz auf.

Die Richtlinie darf nach Willen des Bundes nicht scheitern. Nachwachsende Rohstoffe sollen verbrannt werden – so der Sinn. Doch ein Blick hinter die Kulisse verdeutlich den Unsinn der ganzen Überlegung. Schon die Informationsdefizite und misslungenen Aufklärungsversuche an den Zapfsäulen wecken viele Zweifel. Bei genauerem Hinsehen kristallisiert sich – nach wenigen Recherchen im Internet – eine Milchmädchenrechnung heraus, die man nicht für wahr nehmen möchte.  Erlangt man an genügend Informationen und belastbare Daten, geht die Rechnung auf den zweiten Blick erst recht nicht auf.

Da bleibt nur Abwarten und Zusehen, welche Entscheidungen der Dialog zwischen Politik und Wirtschaft hervorbringt – wir möchten die Hoffnung noch nicht aufgeben und raten bis dahin lieber Super 95 zu tanken. Die Mangelware „Nahrung“ der dritten Welt zu verbrennen und den Prozess mit dem Wort „Bio“ zu deklarieren sorgt bei uns zudem für heftiges Kopfschütteln…