Es sind die Momente nach denen man sich tage-, wochen- oder ein lebenlang fragt, warum man bloß so dumm gewesen ist und nicht auf das Risiko verzichtet hat. Jede Sekunde gibt es alleine in Deutschland unzählige riskante Fahrmanöver sowie „Beinahe-Unfälle“, es knallt alle 30 Sekunden, dabei wird jede Minute ein Mensch verletzt, 14 Menschen bezahlen diese Unfälle täglich mit ihrem Leben. Nach schweren Unfällen kommt die Einsicht dann meist zu spät.

Warum gerade Fahranfänger viele – insbesondere auch tötliche – Unfälle verusachen liegt scheinbar auf der Hand, doch nicht nur mangelnde Erfahrung und Überschätzung zählen dabei zu den Risikofaktoren.

Schnell hat man sich an die Mobilität dank Führerschein und PKW gewöhnt – fast genau so schnell gewöhnen sich viele junge Menschen an doch ein oder zwei Bier zu trinken, eine Stunde zu warten und dann „etwas vorsichtiger“ zu fahren. Einige belassen es auch bei den zwei Bier nicht, fühlen sich nach ein paar weiteren Stunden abfeiern zwar etwas müde, aber wieder deutlich nüchterner und spielen bei der kurzen oder langen Fahrt nach Hause mit dem eigenen und dem Leben anderer.

Ja: Es gibt wenige Kontrollen – selbst in Großstädten, die Gefahr erwischt zu werden ist wirklich nicht hoch.

ABER

Die Wahrscheinlichkeit einen Unfall zu verursachen ist hoch. Die Wahrscheinlichkeit sich und andere zu verletzten ist hoch. Die Wahrscheinlichkeit auf einem Sachschaden sitzen zu bleiben, der zu einer hohen Verschuldung führen kann: ist hoch!

UND

Die Wahrscheinlichkeit zu sterben ist nicht gering.

Zu den üblichen Problemen der Jugend, die Feierei und das Autofahren unter einen Hut zu bringen (gerade auch Müdigkeit ist eine nicht zu unterschätzende Gefahr!), kommt die Testphase – das Ausprobieren und häufig auch: der erste – meist völlig unnötige – Blechschaden.

Quietschende Reifen beim Anfahren, ein wenig Untersteuern bei der Kurvenjagd, die Handbremse gezogen, damit auch mal die Hinterache fröhlich quietscht und unter Freunden immer als Erster am Ziel sein. Da bleibt mir persönlich nur eines zu sagen: Übertreibt es nicht, lasst am besten alles sein und trefft euch einfach mal auf der Kartbahn oder – wenn der Geldbeutel es zulässt – auf der Rennstrecke. Was dort passiert ist wesentlich leichter mit dem eigenen Gewissen zu vereinbaren und ihr macht euch dabei nicht direkt strafbar und setzt euren Führerschein aufs Spiel.

In dem Sinne: gute Besserung an Robert Kubica. Hoffentlich bleibt ihm die Amputation seiner Hand erspart.

Crashfreie, sichere, risikobewusste und faire sowie freie Fahrt – euer Anfahren-lernen.de Team.